Kassel. Deutschland möchte bis 2020 seine CO2-Emissionen – verglichen mit 1990 – um 40 Prozent reduzieren. Damit das Ziel erreicht werden kann, müssten bis dahin nach derzeitigem Stand jährlich noch etwa 170 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Warum das nur mit einem stärkeren Fokus auf den Wärmemarkt gelingen kann, erklärt Detlef Mirsch, Leiter Technische Dienstleistungen bei WINGAS.
Herr Mirsch, warum ist das Potenzial im Wärmebereich so hoch?
Der Wärmebereich - und hier insbesondere Raumwärme und Trinkwassererwärmung - verbraucht etwa 33 Prozent der gesamten bundesweiten Endenergie und ist daher gleichzeitig in nennenswertem Maße für CO2-Emissionen verantwortlich. Er bietet daher ein großes Einsparpotenzial.
Im November wurde vom Bundeskabinett der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) beschlossen. Lassen sich damit die Einsparziele erreichen?
NAPE ist Teil des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 und widmet sich der Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich. Mit den jetzt auf den Weg gebrachten neuen Informations- und Fördermaßnahmen sowie steuerlichen Anreizen für Effizienzinvestitionen hat die Bundesregierung grundsätzlich eine richtige Weichenstellung vorgenommen. Jetzt muss sich zeigen, ob die Maßnahmen ausreichen, damit auch effiziente Heiztechnologien im Austausch gegen alte Kesselanlagen ihren dringend erforderlichen Beitrag für die Klimaziele leisten können.