Studien und Umfragen.
Forsa-Umfrage 2016 „Energieversorgung und Energiewende“* Was den Deutschen bei der Energieversorgung wichtig ist und wie sie die Chancen der Energiewende beurteilen
Bereits zum vierten Mal hat das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der WINGAS Mieter sowie Hausund Wohnungseigentümer zur Energieversorgung in Deutschland befragt. Im Fokus der Umfrage standen die Sicherheit der Energieversorgung und die Energiewende. Zudem wurde gefragt, welche Sanierungsmaßnahmen die Befragten im vergangenen Jahr durchgeführt haben und welche Energiearten und Heizsysteme bevorzugt werden. Dabei zeigte sich erneut, wie beliebt Erdgas bei den Bundesbürgern ist.
Sicherheit und Preis haben höchste Priorität
Die Bundesbürger sind sich einig: Bei der Energieversorgung haben Kosten und Versorgungssicherheit die höchste Priorität. 67 Prozent und damit mehr als zwei Drittel der Deutschen ist es besonders wichtig, dass die Preise für Strom und Energie für alle Bürger bezahlbar bleiben. Für 51 Prozent ist eine sichere und zuverlässige Energieversorgung sehr wichtig. Diese war 2015 noch für 60 Prozent sehr wichtig. Klimaschonend erzeugte Energie halten 43 Prozent für äußerst relevant. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Meinungsbild nur wenig verändert. Die größte Abweichung gab es bei der zuverlässigen Energieversorgung.
Der Großteil der Deutschen hält die Energieversorgung für sicher
Das Vertrauen der Bundesbürger in die derzeitige Energieversorgung ist groß. 85 Prozent halten die aktuelle Versorgung der Haushalte und Unternehmen prinzipiell für sicher und zuverlässig. Diese positive Einschätzung teilen nahezu alle Alters- und Wählergruppen. Der steigende Trend der letzten Jahre bei der Einschätzung der Versorgungssicherheit setzt sich damit fort. Gegenüber 2015 ist der Anteil derer, die die Versorgung für sicher halten, um vier Prozent leicht gestiegen.
Das Gelingen der Energiewende wird weiter kritisch gesehen
Die Deutschen blicken zwar weiterhin kritisch, aber etwas optimistischer auf die Energiewende. 41 Prozent der Befragten glauben, dass die Energiewende, so wie von der Politik geplant, gelingen wird. Das sind sieben Prozent mehr als noch 2015. Der Anteil derer, die Engpässe, Störungen und Ausfälle befürchten, ist leicht zurückgegangen. Etwas mehr als die Hälfte glaubt, dass die Umsetzung der Energiewende zu Problemen führen kann.
Gasheizungen sind im Heizungskeller am beliebtesten
Bei den Heizungsarten hat Erdgas gegenüber anderen Wärmesystemen die Nase vorn: Fast ein Drittel aller Haus- und Wohnungseigentümer würde sich im Falle einer neuen Heizungsanlage für eine Erdgasheizung entscheiden. 23 Prozent der Befragten favorisieren eine Erdgasheizung in Kombination mit Solar oder Erdwärme. Lediglich zwölf Prozent würden auf Erdwärme oder Wärmepumpe setzen, nur jeder Zehnte auf eine Ölheizung.
Erdgas bleibt Wunschpartner für die erneuerbaren Energien
Erneuerbare Energien sind auf absehbare Zeit nicht in der Lage, den Energiebedarf in Deutschland zu decken. Traditionelle Energieträger bleiben daher auch weiterhin für eine sichere Versorgung unverzichtbar. Das wissen auch die Bürger. Erdgas ist dabei mit großer Mehrheit der bevorzugte Partner der Erneuerbaren. 61 Prozent der Deutschen wünschen sich, dass Erdgas gemeinsam mit Sonne und Wind die Energieversorgung übernimmt. Damit liegt Erdgas deutlich vor Öl (27 Prozent), Kernkraft (19 Prozent), Steinkohle (17 Prozent) und Braunkohle (16 Prozent). Die Kernkraft ist dabei der große Verlierer: Für die Atomenergie sprachen sich fünf Prozent weniger als im Vorjahr aus.
Für mehr Energieeffizienz: Heizungssanierung und Gebäudedämmung
Etwas mehr als die Hälfte der Haus- und Wohnungseigentümer haben in den vergangenen fünf Jahren Sanierungsmaßnahmen durchgeführt (44 Prozent) oder geben an, solche Maßnahmen zu planen (acht Prozent). Das Potenzial, die Energieeffizienz zu steigern und damit den CO2-Ausstoß zu reduzieren, ist entsprechend groß. Von denjenigen, die Maßnahmen durchführten, investierten 65 Prozent in Dämmungsmaßnahmen und 40 Prozent in neue Heizsysteme. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Werte leicht gefallen.
Bei der Auswahl neuer Heizsysteme spielt für Eigentümer vor allem die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit eine entscheidende Rolle (62 Prozent). Auch eine umweltschonende und energieeffiziente Arbeitsweise der elektrischen Geräte ist vielen sehr wichtig (58 Prozent).
Auf die Frage, was bei der Auswahl eines Heizsystems wichtiger wäre – ein möglichst geringer CO2-Ausstoß oder möglichst geringe Heizkosten – sprachen sich 35 Prozent für geringe Heizkosten aus, 34 Prozent entschieden sich für möglichst niedrige CO2-Emissionen. 29 Prozent der Befragten ist beides gleichermaßen wichtig.
* Forsa Politik- und Sozialforschung GmbH hat im Auftrag von WINGAS zwischen dem 12. Mai und dem 18. Mai 2016 insgesamt 1.002 Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren interviewt.
Zudem wurden 502 Eigentümer eines Hauses bzw. einer Wohnung befragt. Alle Werte in den Grafiken sind Prozentangaben.
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