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Erdgas und Mobilität 2021: Die Kraftstoff-Alternative!

05.10.2021

Bei nachhaltiger Mobilität bietet Erdgas eine schadstoffarme Alternative zu Benzin und Diesel – ohne Einschränkungen in Praktikabilität und Komfort.

Mit dem langsamen Abklingen der Corona-Pandemie kehrt Stück für Stück auch die Mobilität zurück in unser Leben. Erste Urlaubsreisen werden wieder möglich und auch aus geschäftlichen Gründen sind die Menschen wieder mehr unterwegs. Damit kehrt aber auch erneut ein anderes Thema mit neuer Dringlichkeit in die öffentliche Diskussion zurück: Wie klimafreundlich ist eigentlich unser Personen- und Warenverkehr?

Geht es um das Thema CO2-Reduktion in der Mobilität, denken viele zuerst – und oft ausschließlich – an Elektroautos. Dabei sind diese nicht die einzige Alternative zu den heute gängigen Diesel- und Benzin-Motoren. Auch Erdgasfahrzeuge könnten einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, den deutschen Straßenverkehr nachhaltig zu ergrünen. Und dieser Schritt ist dringend notwendig, denn Mobilität ist in Deutschland für rund 20 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen verantwortlich.1

Einer Studie des Fachinstituts EWI zufolge ließen sich jährlich bis zu 20 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent vermeiden, wenn bis 2030 ein Fünftel der deutschen Fahrzeugflotte von ölbasierten Kraftstoffen auf Erdgas umgestellt werden würden. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von etwa 2,5 Millionen Zwei-Personen-Haushalten. Eine beachtliche Menge, die auf einen besonderen Vorteil von Erdgasfahrzeugen hinweist: Ihre CO2-Emissionen liegen um bis zu einem Viertel unter denen der benzinbetriebenen Fahrzeuge.

Erdgasfahrzeuge weisen eine bessere CO2-Bilanz im Vergleich zu ölbasierten Kraftstoffen auf. Insgesamt lassen sich mit Erdgas als Kraftstoff über 30 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zu Benzin und rund 25 Prozent im Vergleich zu Diesel einsparen. Die Klimafreundlichkeit gasbetriebener Fahrzeuge steigt ebenfalls, wenn dem fossilen Energieträger Erdgas das regenerativ erzeugte Biogas beigemischt wird. Bei reinem Biogas-Betrieb nimmt der Ausstoß von Kohlendioxid sogar um beeindruckende 97 Prozent ab.2 Besonders deutlich sinken auch Stickoxid- und Feinstaubemissionen durch den Einsatz von Erdgasantrieben. Erdgasfahrzeuge erfüllen daher schon lange die strenge Abgasnorm Euro 6 und dürften daher schon heute in allen Umweltzonen fahren. Zwar sind Erdgasfahrzeuge aus der Serienproduktion noch etwas teurer als ihre Pendants mit Benzinantrieb, aber auch hier gibt es Unterstützung: So fördern etwa einige Stadtwerke und regionale Gasversorger den Kauf von Erdgasfahrzeugen mit Prämien oder Tankgutscheinen.3

Ein Vorteil von Erdgas gegenüber Elektrofahrzeugen ist ihre höhere Reichweite: Schon heute reicht eine Tankfüllung, je nach Modell, für Strecken von rund 800 Kilometern.4 Darüber hinaus verfügen viele Erdgasautos auch über einen weiteren Tank für Benzin, der ihre Reichweite zusätzlich erhöht. Damit sind sie ohne Einschränkungen auch auf längeren Strecken einsetzbar. Darum war der Einstieg in erdgasbasierte Mobilität mit dem Kraftstoff Compressed Natural Gas (CNG) auch für Automobilhersteller interessant: Seit Mitte der 1990er-Jahre haben immer mehr Autohersteller Serienfahrzeuge mit Erdgasantrieb angeboten – von Kleinwagen über Familienautos und Kleinbusse bis hin zu Limousinen. Aus diesem Grund setzen inzwischen auch immer mehr Flottenbetreiber und Taxiunternehmen auf Erdgasfahrzeuge. Neben PKW sind außerdem auf deutschen Straßen auch mehr und mehr Busse mit Erdgasantrieb unterwegs.

Und auch für den stark angewachsenen Schwerlastverkehr liegt die Nutzung von flüssigem Erdgas (Liquified Natural Gas, LNG) nahe, bevor über die Elektrifizierung von Autobahnen für Langstrecken-LKW ernsthaft nachgedacht werden kann. So lohnt sich ein Umstieg auf LNG-LKWs zunächst dank der bis 2023 geltenden Mautbefreiung und der Fortführung der Fahrzeugförderung im Rahmen des Flottenaustauschprogramms für LKW durch den Gesetzgeber schon finanziell. Daneben hat sich die Tanksituation noch einmal deutlich verbessert: Deutschlandweit ist die Zahl von LNG-Stationen auf aktuell 46 gestiegen. Viele weitere Tankstellen werden im laufenden Jahr folgen.5

Auch aufgrund dieser Vorteile stieg die Nachfrage von Logistikunternehmen nach Erdgas-LKW im Rahmen des Mitte 2018 initiierten Förderprogramms „Energieeffiziente und/oder CO2-arme schwere Nutzfahrzeuge“ (EEN) stark an. Von den insgesamt bis Ende 2020 beantragten 5.034 Fahrzeugen waren 4.355 LNG-Nutzfahrzeuge, was 87 Prozent aller Förderanträge entspricht. Daneben entfielen weitere 12 Prozent auf CNG-Nutzfahrzeuge (602 Fahrzeuge). Folglich entfallen 99 Prozent der Förderanträge auf Gas-LKW, wodurch Fahrzeuge mit Elektromotor im Schwerlastbereich praktisch keine Rolle spielen.6 Das schlägt sich letztlich auch in der Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamts nieder: Mit fast 1.400 neu zugelassenen Erdgas-Fahrzeugen hat das Segment der Zugmaschinen im Jahr 2020 einen Rekord verzeichnet. Erdgas-Zugmaschinen verbuchen gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von über 80 Prozent. Auch bei den Erdgas-LKW über 12 Tonnen stiegen die Neuzulassungen um 31 Prozent an.7

Wie diese Zahlen zeigen, trägt Erdgas zu Nachhaltigkeit in der Mobilität bei – ohne Einschnitte für Konsumenten in Sachen Verfügbarkeit, Praktikabilität und Komfort.

1 Umwelt Bundesamt: Emissionsquellen: www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/treibhausgas-emissionen/emissionsquellen
2 Zukunft Gas: Umweltschutz durch Erdgas-Kraftstoffe?: www.erdgas.info/erdgas-mobil/erdgas-als-kraftstoff/umweltvorteile
3 Zukunft Gas: Auf CNG umsteigen – Förderung erhalten: www.erdgas.info/erdgas-mobil/erdgas-fahren-rechnet-sich/foerderung-erdgas-fahrzeuge
4 Zukunft Gas: Fahrzeugmodelle mit Erdgas: www.erdgas.info/erdgas-mobil/erdgas-fahrzeuge
56 Zukunft Gas: Klimaschutz-Erwartungen deutlich übertroffen: Rekordnachfrage nach Erdgas im Schwerlastverkehr: www.gas.info/presse-publikationen/newsroom
7 Energate Messenger: Rekordabsatz an LNG-Tankstellen: www.energate-messenger.de/news/210726/rekordabsatz-an-lng-tankstellen